2006-03-19

Varanasi mit Tom

Als Kontrast zu der relativ modernen Stadt Agra ging es jetzt wieder ein wenig in die spirituelle Richtung Indiens. Varanasi ist die bedeutenste heilige Stadt fuer die Hinuds. Sie liegt direkt am unteren Drittel des Ganges und ist fuer dessen Verbrennungsghats bekannt. Mehr zu den Verbrennungen im Artikel darunter. Das meiste Spielt sich am Flussufer des Ganges ab, das mit Treppen zum baden und waschen gesaeumt ist. Etwas zurueckversetzt sind dann die Tempel und heiligen Staetten an denen die verschiedenen Goetter verehrt werden. Die Tempel und Gahts werden alle paar Jahre, nachdem der Monsun die alte Farbe abgewaschen hat, neu angestrichen. Dieses Jahr ist anscheinend pink 'In', was sehr lustig aussieht. Es gibt auch einen nepalesichen Tempel mit sehr interessanten Tantrastellungen an den Holzvertaefelungen. Etwas weiter hinten in den allerdings sehr dreckigen Gassen gibt es den Goldenen Tempel. Das komplette Tempeldach ist aus purem Gold. Allerdings steht er genau neben einer islamischen Moschee, die wie ein Gefaengnis mit einem riesigen Metallkaefig abgeschottet ist. Man mus mehrere Leibesvisitationen ueber sich ergehen lassen und darf keine Kameras ind das Gelaende mitnehemen. Abseits des Flusses ist Varanasi aber auch mit die dreckigste Stadt die ich bisher in Indien gesehen haben.

Das erste mal in meinem Urlaub ist es leicht bewoelkt, was aber auch einmal sehr angenehm ist. Ich war in einem recht schaebigen Backpackerhostel abgestiegen, aber es war billig, nahe am Verbrennungsghat und das Restaurant hatte bis spaet Abends auf. Tom Endress hat sich nach meinen Berichten kurzfristig entschlossen fuer 3 Wochen auch mal in Indien 'vorbeizuschauen'. Damit er nicht gleich nach Delhi den 'Worst Case' in der dreckigsten Stadt und in einem 'gewoehnungbeduerftigen' Zimmer erleben muss habe ich mich nach einer andern Bleibe fuer uns umgesehen. Direkt am Flussufer habe ich dann eine Zimmer mit Fenster zum Ganges und Balkon gefunden, das aber auch mit 400 Rs (8 Euro) fuer das DZ doppelt so teuer war.
Als er am Samstag Mittag angekommen ist hat es aber auch noch zum ersten mal geregnet. Er hat wohl das Wetter von Deutschland gleich mit importiert. Wir haben es uns dann erst mal auf dem Balkon gemuetlich gemacht und was gegessen. Als Willkommensgruss haben wir dann gleich mal ein Bier bestellt, da es nicht so aussah als wenn es heute noch einmal zu regenen aufhoeren wuerde. Das Bier ist dann in einer Teekanne gebracht worden und die naechsten 3 liefen dann unter dem Codenamen Special Masala Tea, da normalerweise kein Alkohol ausgeschaenkt wird. Sehr lecker nach 2 Wochen Abstinenz seit Palolem. Wie es das Wetter so wollte sind wir bis spaet Abends auf dem Balkon geblieben und haben, als es am Abend endlich zu regnen aufhoerte, den Ausblick auf die Stadt genossen.

Die naechsten Tage haben wir uns dann zusammen die einzelnen Ghats, Maerkte, Gassen und Tempel in der Umgebung begutachtet.
Am Ghat vor dem Hauptmarkt wird jeden Abend um 18:00 Uhr der Ganges in den Schlaf gesungen. Dabei versammeln sich haupstaechlich indische Touristen, um das Ghat und es werden in einer Lichterzeremonie einige heilige Rituale vollzogen. Das Specktakel wird auch jeden Tag live auf einem speziellen Fersehsender uebertragen. Am Ende der Zeremonie werden dann kleine Grassschiffchen mit Blumen und einer Minikerze in den Ganges gesetzt. Wir haben es uns nicht nehmen lassen auch eines ins Wasser zu setzen, um uns und auch euch in Deutschland besseres Wetter zu wuenschen. Ich hatte Tom schon angedroht ihn selbst am naechsten Tag in den Ganges zu werfen, wenn es nicht besser wird.
Tatsaechlich wurde es dann am naechsten Tag auch ein wenig sonniger.
Aber unsere Zeit in Varanasi ging langsam dem Ende entgegen und wir haben uns entschieden noch gemeinsam nach Haridwar in Norden von Delhi zu reisen. In Varanasi liefen schon die ersten Vorbereitungen fuer die kommenden Feiertage. Der Nationalfeiertag wird hier mit einem bunten Farbenfest gefeiert und das wollten wir lieber im beschaulichen Haridwar erleben als im Getuemmel hier.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Hallo Ihr beiden!
Es ist echt beeindruckend, was Ihr so alles erlebt!
Bin mal gespannt, was für ein (neuer?) Christoph zurückkommt...
Dachte allerdings, Du wolltest im 2. Monat ins Kloster? Doch Pläne geändert wegen Special Masala Tea? :)

Viel Spaß weiterhin, freu mich schon auf weitere Berichte!

Küßchen,Verena

1:21 PM

 
Anonymous Anonym said...

ich kann nur dazu sagen, dass ihm der 'tea' wirklich sehr gut geschmeckt hat... :)

gruss,
tom

7:22 PM

 

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